LERNEN

Haus des Lernens, eine Schule für ALLE Kinder

Lernen

Leitidee


Ihr sagt:

Der Umgang mit Kindern ermüdet uns.
Ihr habt Recht.
Ihr sagt:
Denn wir müssen zu ihrer Begriffswelt heruntersteigen.
Hinuntersteigen, uns herabneigen, beugen, kleiner machen.
Ihr irrt euch.
Nicht das ermüdet uns.
Sondern, dass wir zu ihren Gefühlen emporklimmen müssen.
Emporklimmen, uns ausstrecken,
auf die Zehenspitzen stellen, hinlangen.
Um nicht zu verletzen.

(Janusz Korczak)

 

Kinder

sind neugierig und wollen dazu lernen
müssen nicht alles vorgesagt bekommen
wollen zeigen, was sie können,
müssen eigene Wege gehen
können häufig mehr, als man erwartet
denken richtig und machen trotzdem
manchmal Fehler
können rechnen, bevor sie Gerechnetes
lesen und schreiben können
brauchen geduldige Erwachsene

(Jule und Hartmut Spiegel)


Mit den Erziehungszielen als Fundament und den Leitideen als Bausteinen haben wir die Pötterhoekschule als ein „Haus des Lernens“, eine „Schule für Kinder“ gebaut.

 


Entscheidend für die Entwicklung eines Kindes ist die pädagogische Grundhaltung einer Schule. Diese kann für die Pötterhoekschule in Anlehnung an ihr Schulprogramm so zusammengefasst werden:

  • „Lernen“ wird als konstruktiver Akt gesehen, d.h.: Wirkliche Erkenntnisse gewinnen die Kinder erst durch die eigenaktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt.
  • Die Vermittlung der grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten soll sich an den individuellen Lernmöglichkeiten der Schüler orientieren.
  • Wir akzeptieren alle Kinder grundsätzlich so wie sie sind. Alle Lernwege und die Ergebnisse individuellen Lernens werden anerkannt und wertgeschätzt. ‚Fehler’ werden positiv, als wichtige Hinweise auf die Denkwege des Kindes, als Ausgangspunkt für gezielte Hilfen gesehen.
  • Das „Lernen lernen“, also die zunehmende Selbstständigkeit und Eigenverantwortung bei der Planung und Durchführung der eigenen Lernprozesse, wird als zentrale Grundkompetenz für das spätere Leben angesehen. Dies wird durch eine zunehmende Ausweitung der Methodenkompetenz in den Bereichen Lern- und Arbeitstechniken sowie Gesprächs- und Kooperationstechniken gefördert.
  • Parallel dazu wird kontinuierlich die Selbsteinschätzung und Lernverantwortung geweckt und gefördert. Dies beinhaltet auch die Ausbildung des Bewusstseins der eigenen Stärken, bei gleichzeitiger Fähigkeit, eigene Schwächen zu akzeptieren.
  • Die vorher genannten Punkte sind ohne offene Unterrichtsformen (Wochenplan, Stationsarbeit, Werkstattunterricht) nicht zu verwirklichen. Deshalb legen wir großen Wert auf offene Unterrichtsformen.

Die vorher genannten Punkte zeigen auch: Lernen ist stets ein Teil erziehenden Unterrichts.


Schule für alle – Inklusion

„Inklusion bedeutet die aktive Umsetzung von Werten zur Überwindung aller Formen von Ausgrenzung.“ (Booth, 2008)

Seit 2009 ist die Verpflichtung zur schrittweisen, inklusiven Beschulung durch die UN-Konvention vorgegeben, in der es in dem Artikel zur Bildung lautet:

Die Vertragsstaaten erkennen das Recht behinderter Menschen auf Bildung an. Um die Verwirklichung dieses Rechts ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu erreichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslange Fortbildung.“ (UN-Konvention 2009)

Eine Schule, die den inklusiven Gedanken verfolgt, zeichnet sich darin aus, dass sie eine Schule für alle ist. Die Heterogenität der Kinder wird in dieser Pädagogik als normal angesehen und in den Mittelpunkt gestellt.

„Es ist normal verschieden zu sein.“
(Weizsäcker, Eröffnungsveranstaltung der Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte, 1. Juli 1993)

Die Vielfalt wird somit in dem schulischen System gebündelt. Sie zielt darauf die Teilhabe und den Erfolg aller Kinder am Unterricht zu stärken.
Es werden Bedingungen geschaffen, dass Herkunft, Interessen, Erfahrungen, Fähigkeiten und das Wissen aller Kinder wahrgenommen und anerkannt werden und dieses auch in der Schule gelebt wird. Inklusion geht es demnach darum, alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle Schülerinnen und Schüler auf ein Minimum zu reduzieren (vgl. Index für Inklusion; 2003, S. 11).
Somit ist es die Aufgabe jedes Kind in das Schulleben zu integrieren und es individuell zu fördern und fordern. Dadurch werden die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse der Kinder vertieft und erweitert.
Inklusion in Erziehung und Bildung bedeutet…

  • die gleiche Wertschätzung aller Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
  • die Steigerung der Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler an (und den Abbau ihres Ausschlusses von) Kultur, Unterrichtsgegenständen und Gemeinschaft ihrer Schule,
  • die Weiterentwicklung der Kulturen, Strukturen und Praktiken in Schulen, so dass sie besser auf die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler ihres Umfeldes eingehen,
  • den Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler, nicht nur solcher mit Beeinträchtigungen oder solcher, denen besonderer Förderbedarf zugesprochen  wird,
  • die Anregung durch Projekte, die Barrieren für Zugang und Teilhabe bestimmter Schülerinnen und Schüler überwinden und mit denen Veränderungen zum Wohl vieler Kinder bewirkt werden konnten,
  • die Sichtweise, dass Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern Chancen für das gemeinsame Lernen sind und nicht Probleme, die es zu überwinden gelten,
  • die Anerkennung, dass alle Schülerinnen und Schüler ein Recht auf wohnortnahe Bildung und Erziehung haben,
  • die Verbesserung von Schulen nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für alle anderen Beteiligten,
  • die Betonung der Bedeutung von Schulen dafür, Gemeinschaften aufzubauen, Werte zu entwickeln und Leistungen zu steigern,
  • den Auf- und Ausbau nachhaltiger Beziehungen zwischen Schulen und Gemeinden,
  • den Anspruch, dass Inklusion in Erziehung und Bildung ein Aspekt von Inklusion in der Gesellschaft ist.

(Index für Inklusion; 2003; S.10)

Damit der inklusive Gedanke an einer Schule verankert und gelebt werden kann, sind nach dem Index für Inklusion die drei Dimensionen „Inklusive Kulturen schaffen“, „Inklusive Strukturen etablieren“ und  „Inklusive Praktiken entwickeln“ wichtig. Der Begriff „Inklusive Kulturen schaffen“ ist die Grundlage für den Index und damit für den inklusiven Prozess. Ähnlich wie bei einem Haus, bildet es das Fundament. Nur durch dieses kann der Inklusionsprozess Bestand haben. Diese Dimension bedeutet, dass eine wertschätzende, akzeptierende, sichere, anregende und kooperative Gemeinschaft aufgebaut wird. Es sollen gemeinsame inklusive Werte
entwickelt und an alle Mitglieder der Schulgemeinde vermittelt werden.
„Inklusive Strukturen etablieren“ zielt darauf ab, dass Inklusion das Leitbild aller Strukturen der Schule durchdringt, indem sie eine „Schule für alle“ anstrebt. Dabei macht sich diese Dimension zum Ziel, dass jedes Kind einmalig ist, mögliche Marginalisierung aufgehoben wird und jedem Kind die Chance gegeben wird, mit anderen Kindern gemeinsam lernen zu dürfen.
Die letzte Dimension „Inklusive Praktiken entwickeln“ spiegelt die Kulturen und Strukturen in ihrem inklusiven Bemühen wieder, so dass Lernen und Unterricht ressourcenorientiert stattfinden kann. (vgl. Index für Inklusion; 2003, S. 15f.)

Die Pötterhoekschule ist eine Schule für ALLE Kinder.
Mit Beginn des  Schuljahres 2012 / 2013 hat sich die Pötterhoekschule auf den Weg zu einer inklusiven Schule gemacht mit dem Ziel auf lange Sicht ein Konzept zu entwickeln, welches den inklusiven Leitgedanken verfolgt.
Der Weg hin zu einer inklusiven Schule entstand aus mehreren intrinsischen Motivationen. Bereits im Offenen Ganztag wurden von Beginn an Schülerinnen und Schüler der Pötterhoekschule wie auch der Erich-Kästner-Schule, einer Förderschule mit Schwerpunkt Sprache, betreut. Alle Kinder spielen und lernen in der Lernzeit gemeinsam. Die Verschiedenheit aller wurde hier von Anfang an als normal gesehen. Zudem teilte das Team der Pötterhoekschule die pädagogischen Ansichten, die durch die Inklusion vertreten werden. Die Eltern der Schule identifizierten sich von Beginn an mit dem inklusiven Gedanken und haben darüber einstimmig einen Beschluss in der Schulkonferenz gefasst.
Somit ist das inklusive Schulsystem eine neu geschaffene Möglichkeit, die bisherigen Ansätze inklusiven Denkens und Handelns der Pötterhoekschule in ein neues pädagogisches Konzept zu bringen.

Eine inklusive Schule ist eine Schule in Bewegung. Die Pötterhoekschule arbeitet stetig an der Verfolgung des inklusiven Leitgedankens und ist somit auf dem Weg zu einer inklusiven Schulkultur.
Das Konzept kann dabei nicht nur von einer Seite getragen werden, sondern entsteht in der Arbeit aller. Dabei ist es wichtig auf den bisherigen Stand der Schule aufzubauen, diesen zu erweitern und evtl. aber auch etwas zu verändern.
Inklusion ist demnach nicht statisch, sondern ein Prozess, der vielleicht einen Anfang hat, auch noch eine Zielrichtung, aber kein Ende. Dieser Prozess besteht aus vielen kleinen Schritten.
Das Team der Pötterhoekschule und des Offenen Ganztags pflegen eine wertschätzende Haltung allen Schülerinnen und Schülern gegenüber und begreifen die Vielfalt als Chance. Die Heterogenität wird an der Pötterhoekschule gelebt und erlebt, so dass mögliche Barrieren versucht werden auf ein Minimum zu reduzieren. Die pädagogische Arbeit orientiert sich an der Verschiedenheit der Kinder. Es wird ein Lern- und Lebensraum geschaffen, indem sich die Kinder als einen wichtigen Teil in diesem begreifen. Nicht die Kinder werden an das Schulsystem angepasst, sondern die Schule richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder und nutzt alle Ressourcen im Hinblick auf die Schülerinnen und Schüler.

Jedes Kind wird in seiner Gesamtpersönlichkeit gesehen und dort abgeholt, wo es steht. Der ressourcenorientierte Ansatz und die Individualisierung werden an der Pötterhoekschule als durchgängiges Prinzip für alle gesehen. Hierdurch werden die Schülerinnen und Schüler in ihrem Selbstbewusstsein wie auch in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt, welches u.a. das Fundament für ein erfolgreiches Lernen bildet (siehe auch „Haus des Lernens“).

Der inklusive Unterricht an der Pötterhoekschule erfolgt nach dem Motto:
„So viel innere Differenzierung wie möglich, so wenig äußere Differenzierung wie nötig.“
Er ist so konzipiert, dass Unterrichtsinhalte zielgleich und –different vermittelt werden.
Dieser Unterricht hat zur Aufgabe, dass die Schülerinnen und Schüler in Anlehnung an die allgemeinen Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule unterrichtet und bewertet werden. Kinder mit den Förderschwerpunkten Sprache, sozial- emotionale Entwicklung, Sehen, körperliche und motorische Entwicklung werden ebenfalls zielgleich unterrichtet.

Zieldifferent unterrichtet werden Kinder mit den Förderschwerpunkten Lernen oder Geistige Entwicklung. Das zieldifferente Unterrichten besteht darin, dass Kinder ihrem Leistungsstand und -niveau entsprechend differenziertes Unterrichtsmaterial und individuelle Fördermaterialien erhalten. Hierdurch wird ein individuell an die Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler angepasstes Lernen ermöglicht. Grundlage für ein zieldifferentes Arbeiten sind die Richtlinien und Lehrpläne der entsprechenden Förderschulform.
Besondere Unterstützung erhalten Kinder mit Förderschwerpunkten durch eine Sonderpädagogin bzw. einen Sonderpädagogen, die im Team mit den jeweiligen Klassenlehrerinnen arbeiten.

Zu unterstreichen ist, dass die individuelle Förderung nicht ausschließlich nur auf einen möglichen sonderpädagogischen Förderbedarf ausgerichtet ist, sondern den Blick auf die Vielfalt (sozialer Hintergrund, Migrationshintergrund, Kognition, Kultur, Sprache…) lenkt. Die Förderung an der Pötterhoekschule basiert auf der Grundlage die Stärken der Kinder zu stärken, um damit die Schwächen zu schwächen. Diese Förderung beinhaltet eine durch im Einzelfall einhergehende prozessorientierte Förderdiagnostik (Kind-Umfeld-Analyse, Unterricht, Diagnostik, Förderpläne und Förderung).

„Der Weg, auf dem die Schwachen sich stärken, ist der Weg, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“ (M. Montessori)


Die Entwicklung des Kindes und die Bildung einer vielseitig interessierten moralisch-handlungsfähigen Persönlichkeit bilden die zentralen Ziele des Unterrichts und der Erziehung an der Pötterhoekschule.

Die Erziehung der Kinder zur Gemeinschaft ist ausgerichtet auf die Ausprägung sozialer Fähigkeiten, wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Neugierde und Ausdauer.

Weiterhin möchten wir Lernfreude vermitteln und die Kreativität der Kinder fördern.

Um diese Ziele zu erreichen:

  • schaffen wir eine vertrauensvolle Basis zwischen Lehrern und Schülern sowie der Schüler untereinander in einer Klassengemeinschaft.
  • möchten wir als Lehrer die Kinder zur Selbstständigkeit im Denken und Handeln begleiten- unterstützen wir die Kinder beim Lernen des Lernens.
  • bieten wir neben dem alltäglichen Umgang mit Problemen verschiedene Projekte (GfK “Von der Kojotensprache zur Giraffensprache”, Klassenrat, …), in denen  unsere Schüler eine Kultur des Helfens, des miteinander Sprechens sowie des Streitens und Versöhnens erfahren können.
  • möchten wir die Kinder bei der Entwicklung ihres Einfühlungsvermögens und ihrer Verantwortungsfähigkeit unterstützen.
  • bieten wir den Kindern einen Schulalltag, der von respektvollem Umgang miteinander geprägt ist.

  • „Lernen“ wird als konstruktiver Akt gesehen, d.h.: Wirkliche Erkenntnisse gewinnen die Kinder erst durch die eigenaktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt.
  • Die Vermittlung der grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten soll sich an den individuellen Lernmöglichkeiten der Schüler orientieren.
  • Wir akzeptieren alle Kinder grundsätzlich so wie sie sind. Alle Lernwege und die Ergebnisse individuellen Lernens werden anerkannt und wertgeschätzt. “Fehler” werden positiv gesehen, als wichtige Hinweise auf die Denkwege des Kindes, als Ausgangspunkt für gezielte Hilfen.
  • Das „Lernen lernen“, also die zunehmende Selbstständigkeit und Eigenverantwortung bei der Planung und Durchführung der eigenen Lernprozesse wird als zentrale Grundkompetenz für das spätere Leben angesehen. Dies wird gefördert durch eine zunehmende Ausweitung der Methodenkompetenz in den Bereichen Lern- und Arbeitstechniken sowie Gesprächs- und Kooperationstechniken.
  • Parallel dazu wird kontinuierlich die Selbsteinschätzung und Lernverantwortung geweckt und gefördert. Dies beinhaltet auch die Ausbildung des Bewusstseins der eigenen Stärken bei gleichzeitiger Fähigkeit, eigene Schwächen zu akzeptieren.
  • Die vorher genannten Punkte sind ohne offene Unterrichtsformen nicht zu verwirklichen.
  • Die vorher genannten Punkte zeigen auch: Lernen ist stets ein Teil erziehenden Unterrichts.

Diese Grundüberlegungen finden in der Pötterhoekschule bereits auf verschiedenen Ebenen des Lehrens und Lernens ihren Niederschlag.


Hilbert Meyer definiert guten Unterricht folgendermaßen:

„Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem
1. im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur
2. auf der Grundlage des Erziehungsauftrags
3. und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses
4. eine sinnstiftende Orientierung
5. und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird.“ (Hilbert Meyer 2011, S. 13)

Hilbert Meyer ist Professor em. für Schulpädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er wurde bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen zur allgemeinen Didaktik, Unterrichtsmethodik und Schulentwicklung. Hilbert Meyer hat anhand von zehn empirisch abgesicherten Gütekriterien realistische Ansprüche an einen guten Unterricht ausformuliert, an denen sich die Pötterhoekschule orientiert.

Dieser „Kriterienmix“, wie ihn Meyer nennt, beinhaltet folgendes:

  • Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit; Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)
  • Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhythmisierung des Tagesablaufs)
  • Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)
  • Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)
  • Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)
  • Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen)
  • Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)
  • Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, passgenaue Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und “überfreundliche” Rahmenbedingungen)
  • Transparente Leistungserwartungen (durch ein an den Richtlinien oder Bildungsstandards orientiertes, dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechendes Lernangebot und zügige förderorientierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt)
  • Vorbereitete Umgebung (durch gute Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug)

Alle Merkmale sind als Bausteine zu betrachten, die zusammengefügt ein Ganzes ergeben. Dabei ist die Reihenfolge der Merkmale keine Rangfolge.

Quelle: Hilbert Meyer: Was ist guter Unterricht? Berlin (Cornelsen Vlg.) 2011


Das Konzept „Lernen lernen von Anfang“ an wurde für die Grundschule u. a. von Cwik und Risters bereits vor 20 Jahren entwickelt. Basierend auf dem Methodentraining von Klippert stellt es ein entwicklungsorientiertes Training für Grundschulen zur Optimierung der Lernprozesse dar. Das Konzept stützt sich auf die Forschungsergebnisse der Entwicklungspsychologie, Psychologie und Neurobiologie (vgl. Cwik und Risters, S. 7).

Vor dem Hintergrund eines immer schnelleren Wandels in der Welt ist das „Lernen lernen“ für uns an der Pötterhoekschule eine zentrale Bildungsaufgabe. Es ist Bestandteil für Erziehung zur Selbstständigkeit, denn es mutet den Kindern eine verstärkte Eigenverantwortung für ihr Lernen und Handeln zu. Zugleich beinhaltet dies auch ein verändertes Rollenverständnis der Lehrerinnen und Lehrer.

Der Weg eines Kindes hin zum eigenständigen und selbstverantwortlichen Lerner ist ein sehr langer Weg. Auch fällt er ihnen erfahrungsgemäß nicht ganz so leicht. Daher muss er kontinuierlich, Schritt für Schritt in Angriff genommen werden. Und deshalb beginnt bei uns an der Pötterhoekschule das „Lernen lernen“ mit dem ersten Schultag, zunächst eher beiläufig im Unterrichtsalltag durch Wiederholung und Gewöhnung, dann zunehmend bewusster als eigene Unterrichtsthematik. Folgende Elemente haben sich bereits an der Pötterhoekschule bewährt und sind für jedes Schuljahr in der Jahreschronik verbindlich:

  • Lern- und Arbeitsstrategien ─ Methodenlernen (z. B. Material- bzw. Arbeitsplatzorganisation, Heftführung…)
  • Kommunikations- und Kooperationsstrategien ─ Voraussetzung für soziales Lernen (z. B. Gesprächs- und Melderegeln, aktives Zuhören, Organisation von Partner- oder Gruppenarbeiten, Klassenrat, Konfliktbewältigungsstrategien, Kinder in der Rolle als Helfer oder als Experten…)
  • gemeinsam erarbeitete Klassenregeln und Rituale von Anfang an (z. B. Klatschzeichen, Klassendienste, Tagesbeginn und -ende…)

 

  • Literatur
  • Cwik, G., Risters, W.: Lernen lernen von Anfang an. Band I: Individuelle Methoden trainieren. Berlin 2004
  • Klippert, H.: Methodentraining. Übungsbausteine für den Unterricht. Weinheim 1994

Schule für Kinder

Fördern und Fordern

Zu Beginn wird der Lernstand eines jeden Kindes ermittelt, damit angemessene Lern- und Förderangebote bereitgestellt werden können. Dieses begünstigt den Lernfortschritt der Kinder.

Dabei ist der Pötterhoekschule eine kompetenz- bzw. stärkenorientierte Sichtweise auf das Kind besonders wichtig. Das Konzept der Schuleingangsphase bietet den Kindern die Möglichkeiten in ihrem individuellen Tempo zu lernen, weil die Kinder zwischen einem und drei Jahren in der Schuleingangsphase verbleiben können. Während dieser Zeit beobachten und dokumentieren die Lehrkräfte Entwicklungsstand und Entwicklungsfortschritte der Kinder. Aufgrund der Beobachtungen werden dann Förderkonzepte entwickelt. Dieser Ansatz gilt für das dritte und vierte Schuljahr entsprechend.

Durch verschiedene Diagnoseinstrumente (u.a. Beobachtung, Lehrer-Schülerinnen und Schüler-Gespräche, Lernzielkontrollen, Lerntagebücher, sonderpädagogische Diagnostiken) können Lernpotenziale, Lernentwicklungsverzögerungen und Lernschwierigkeiten ermittelt werden. Dieses stellt die Basis für die weitere Lernentwicklung des Kindes dar. Darüber hinaus findet ein fortwährender Austausch zwischen den unterrichtenden Lehrkräften statt.

Bereits vor Schuleintritt können erste Beobachtungen zur Lernausgangslage der künftigen Schulkinder gemacht werden (Schnuppertage, Schulfähigkeitsprofil, Kennlernnachmittag (vgl.: Übergang Kindertageseinrichtungen / Grundschule)).

In der Schuleingangsphase erfolgen ggf. verschiedene Eingangsdiagnostiken (ggf. das Dyssi-Spiel, MÜSC). Bei Bedarf steht die Sonderpädagogin für Fragestellungen zur Verfügung.

Die Ermittlung des Lernstandes wird kontinuierlich weitergeführt, damit eine gezielte Förderung ermöglicht werden kann.

Auf Basis der pädagogischen Ausgangslage werden die Förderziele und Förderzielschwerpunkte für den weiteren Lernprozess des Kindes festgesetzt. Dabei ist es wichtig, diese Ziele „SMART“ zu formulieren, d.h. sie müssen spezifisch-konkret, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein.

Zur Erreichung eines Förderziels sind folgende Maßnahmen zu beachten:

  • Hinweise zu erzieherischen Konzepten
  • Gestaltung und Strukturierung des Unterrichtsalltages
  • Maßnahmen in Form von Unterrichtsreihen
  • Kleingruppenförderung
  • individuelle Maßnahmen im Einzelkontakt
  • Maßnahmen in Form von Projekten und Vorhaben

Nach der Festlegung der Fördermaßnahme wird diese durchgeführt. Ein kontinuierlicher Lernfortschritt wird dokumentiert. Nach der Durchführung der Fördermaßnahme erfolgt die Evaluation. Die Ergebnisse geben Auskunft darüber, ob die bestimmte Fördermaßnahme hilfreich war und wie der Lernprozess weiter begleitet werden kann. Hieraus resultiert eine neue pädagogische Ausgangssituation. Der Prozess der Förderplanung wird fortgesetzt.

Individuelle Förderpläne werden für alle Kinder mit Unterstützungsbedarfen erstellt. Hieran sind u.a. die Klassenlehrerin, die Fachlehrkräfte und die Sonderpädagogin beteiligt. Die individuellen Förderpläne dienen als Grundlage für die individuelle Förderung.

Die Förderplanung umfasst den Überblick des vorrangigen Förderbedarfs, die Kind-Umfeld-Analyse wie auch den eigentlichen Förderplan. Letzterer enthält den Ist-Zustand, das Förderziel, die Fördermaßnahme / -materialien, Absprachen, Anmerkungen und die Evaluation. Individuell wird entschieden, ob mit den Kindern und den Eltern eine schriftliche Lernvereinbarung getroffen wird.

In allen Förderplänen steht die Festlegung der Ziele für die Schüler im Mittelpunkt. Ziele beziehen sich auf die Förderung basaler Fähigkeiten, auf die sozial-emotionale Entwicklung sowie auf fachbezogene Anforderungen. Die Gewichtung der verschiedenen Aspekte hängt von den Förderbedürfnissen der Kinder ab.

Darüber hinaus enthalten Förderpläne zum Teil methodische Hinweise und Angaben zu Arbeitsmaterialien sowie Sozialformen des Lernens.

Bei versetzungsgefährdeten Schülerinnen und Schülern sind Förderempfehlungen zusätzlich zu den Zeugnissen ein fester Bestandteil. Diese Förderempfehlungen enthalten konkrete Anweisungen und Erklärung von Fördermaßnahmen, die im häuslichen Bereich durchzuführen sind. Damit wird das Elternhaus zusätzlich zu der schulischen Förderung in den Lernprozess mit einbezogen. Die Förderempfehlung wird in einem gemeinsamen Gespräch erläutert und von den Eltern unterschrieben.


Leistungserziehung

“In kindgemäßer Weise, an der Sache orientiert und mit dem Ziel einer fundierten Leistungserziehung werden die Schüler angeleitet, ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie ihre musischen und kreativen Kräfte weiterzuentwickeln und sich damit einen Schlüssel für ihr Weltverständnis zu erwerben.” (aus dem Lehrplan)

Wir unterstützen unsere Schüler und Schülerinnen, indem wir:

  • sie motivieren, etwas zu lernen und zu leisten.
  • ihnen Freude am Lernen bereiten.
  • Aufgaben stellen, die sie mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten bewältigen und an denen sie wachsen können.
  • jedes Kind dort abholen, wo es steht und differenziert mit ihm arbeiten.
  • mit verschiedenen Anschauungsmaterialien arbeiten, weil ein Kind handlungsaktiv am besten und effektivsten lernt.
  • ihnen Zeit, Raum und Material zum Arbeiten geben, ihnen aber auch immer Erholungszeit einräumen.

Grundlage der Leistungsbewertung

Ziel der Leistungsbeurteilung an der Pötterhoekschule ist es, nicht jedes Kind an einer „Norm“ zu messen, sondern den individuellen Lernfortschritt jedes einzelnen Kindes im Auge zu haben. Hierzu zählen alle selbstständig erbrachten Leistungen im Unterricht, im mündlichen, praktischen und schriftlichen Bereich.

Darüber hinaus dienen als Grundlage der Leistungsbewertung die verbindlichen Anforderungen in den Richtlinien und Lehrplänen.

In der ersten und zweiten Klasse erhalten die Schüler am Ende des Schuljahres ein Zeugnis, das sowohl ihr Arbeits- und Sozialverhalten beschreibt als auch die Lernentwicklung in den einzelnen Fächern. In den Zeugnissen werden die Kompetenzerwartungen tabellarisch aufgeführt.

Die Kinder in der dritten Klasse erhalten pro Halbjahr ein Zeugnis, das jeweils das Arbeits- und Sozialverhalten und die Lernentwicklung in den einzelnen Fächern beschreibt. Hierbei werden die Kompetenzerwartungen ebenfalls tabellarisch aufgeführt.
Ab dem ersten Halbjahr der Klasse 4 erhalten die Schülerinnen und Schüler erstmalig Noten auf ihrem Zeugnis. Das Halbjahreszeugnis der 4. Klasse enthält neben den Noten die Empfehlung für die weiterführende Schule in tabellarischer Form. Am Ende der vierten Klasse wird ein Zeugnis ausschließlich mit Noten ausgegeben.

Was verstehen wir unter Leistungsbewertung?

Kindergartenkinder können es kaum erwarten endlich in die Schule gehen zu dürfen. Sie zählen die Tage, bis sie eingeschult werden. Voller Erwartungen und hochmotiviert kommen die meisten Kinder dann in die Schule. Wichtig ist es nun, diese Motivation zu bewahren. Mit Hilfe dieser Motivation lernen die Kinder gerne und zeigen eine hohe Anstrengungsbereitschaft, was die Grundlage für ihren schulischen Erfolg bildet.

Einerseits ist die Leistung eines Kindes als sein individueller Lernerfolg zu sehen. Es wird also der persönliche Lernfortschritt des Kindes beobachtet und bewertet.

Andererseits wird die Leistung eines Kindes auch im Hinblick auf zielerreichendes Lernen beobachtet; also inwieweit erreicht ein Kind angestrebte Lernziele, kann sich eigene realistische Ziele setzen und kann seine Leistungen entsprechend den Lernzielen einschätzen.


Übergänge gestalten

Doch welche Schulform ist die beste für Ihr Kind?

Schwierig für Sie als Eltern ist es nun, die richtige Schule für Ihr Kind zu finden. Nur welche Schulform ist die richtige?

Hierbei möchten wir Sie gerne unterstützen:

Neben individuellen Elterngesprächen bieten wir Ihnen im November einen Informationsabend über weiterführende Schulformen an. Dort werden folgende Inhalte vorgestellt:

  • das Schulsystem und seine Bildungsgänge und Abschlüsse
  • die Gliederung der Sekundarstufe I und die einzelnen Schulformen Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule

Für die weitere Schullaufbahn Ihres Kindes ist es wichtig, dass Ihr Kind sich seinen Fähigkeiten entsprechend entfalten kann. Denn:

  • Lernerfolg ist der Motor für die Weiterentwicklung der Lern­bereitschaft und entscheidend für die Gesamtentwicklung Ihres Kindes!
  • Ständige Überforderung oder Unterforderung lähmen die Lernbereitschaft und erzeugen oftmals Verhaltens- oder  Gesundheitsstörungen!
  • Ein Schulwechsel aufgrund mangelnder Eignung ist ein belastendes Erlebnis und führt oft zur Schulunlust!

Im Herbst eines jeden Jahres laden wir alle Eltern und Kindergartenkinder herzlich ein, sich unsere Schule einmal genauer anzusehen. An diesem Tag der offenen Tür haben so Eltern und Kinder die Gelegenheit, sich die Schule mit ihren Räumen anzuschauen. Wir Lehrer öffnen die Türen unserer Klassenzimmer, so dass die Kinder und Eltern Einblicke erhalten, wie an der Pötterhoekschule gearbeitet wird. Alle Lehrerinnen und Lehrer stehen für Fragen zur Verfügung und freuen sich auf Ihren Besuch.

Der Termin “Tag der offenen Tür” wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Im November können Sie während der offiziellen Anmeldetermine Ihr Kind an unserer Schule anmelden. Vereinbaren Sie dazu einen Termin im Sekretariat.

Die Eltern führen gemeinsam mit ihrem Kind ein persönliches Gespräch mit der Schulleiterin Frau Harks-Klüsener. In diesem Gespräch werden nicht nur die Formalitäten für die Anmeldung erledigt, sondern Sie und Ihr Kind haben hier die Möglichkeit, Ihre Sorgen, Wünsche und Fragen loszuwerden.

Wenn Ihr Kind einen besonderen Förderbedarf hat, sprechen Sie das im Sekretariat bitte an.
Wenn Sie sich danach einverstanden erklären, nehmen wir dann mit dem Kindergarten Ihres Kindes Kontakt auf und besuchen Ihr Kind, wenn es möglich ist,  für einen Vormittag im Kindergarten. Weiterhin arbeiten wir mit den Kindergärten in unserer Umgebung insofern zusammen, als wir Informationsveranstaltungen für die Eltern der zukünftigen Schulanfänger gemeinsam anbieten und durchführen.

Kurz vor den Sommerferien laden wir dann noch einmal alle zukünftigen Schulkinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern in unsere Schule ein. Die zukünftigen Erstklässler verbringen eine Unterrichtsstunde mit den jeweils jetzigen Erstklässlern, frühstücken gemeinsam mit ihnen und spielen in der Pause auf dem Schulhof.

Weiterhin findet vor den Sommerferien ein Kennlernnachmittag statt. Hier erfahren die zukünftigen Schulkinder, wer die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer ist und welches Kind noch in dieselbe Klasse geht.

Ferner bekommen alle Eltern an einem Elternabend Informationen zum ersten Schultag und der ersten Schulwoche.


In der Genderarbeit soll, in Ergänzung zum biologischen Geschlecht, dem sozialen Geschlecht als einem zentralen Faktor der Sozialisation die nötige Beachtung geschenkt werden.

Im Zentrum steht die Gleichbehandlung der Geschlechter. Die im Kollegium der Pötterhoekschule arbeitenden Frauen und Männer wirken als Multiplikatoren, indem sie den Genderaspekt in ihrem professionellen Handeln berücksichtigen und betonen. Die Genderarbeit ermöglicht das Eintauchen in die Lebens- und Erlebniswelt des eigenen sowie des anderen Geschlechts. Sie bietet ein Experimentierfeld, um die Werte, Eigenheiten und Bedürfnisse von Mädchen und Jungen kennen zu lernen.

Den Kollegen und Kolleginnen der Pötterhoekschule ist dabei bewusst, dass sie das eigene Bewusstsein für ihre Rolle immer wieder schärfen müssen. Die Zusammenarbeit und der Gedankenaustausch bei der Festlegung von Unterrichtsinhalten und bei der Gestaltung von Unterrichtsreihen bieten eine gute Möglichkeit, um eigene Vorstellungen und Vorgehensweisen zu überdenken und zu hinterfragen.

Innerhalb der unterrichtlichen Arbeit können so immer wieder Möglichkeiten geschaffen werden, die es den Kindern erlauben, ihr geschlechtsspezifisches Verhalten zu zeigen. Gleichzeitig werden die Wesensmerkmale beider Geschlechter akzeptiert und geschätzt, das Verständnis für die Eigenheiten des jeweiligen Geschlechtes wird gefördert. Hierbei geht es vor allem auch darum, die Rollenmuster der beiden Geschlechter zu diskutieren und zu modifizieren.

Wir sehen es daher u. a. als eine unterrichtliche Aufgabe, den geschlechtsspezifischen Aspekten in den verschiedenen Lernbereichen größere Aufmerksamkeit zu schenken, um sowohl den Ansprüchen der Mädchen als auch denen der Jungen gerecht zu werden.


Zwischen Januar und Oktober 2013 hat die Stadt Münster 520 Flüchtlinge aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 22 Prozent mehr. Die Stadt rechnet auch in den kommenden Jahren mit steigenden Zahlen, weil immer mehr Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, Afghanistan und Russland, nach Deutschland kommen.

Auch an der Pötterhoekschule ist die Zahl der Kinder, die mit einer anderen Muttersprache aufwachsen, in den letzten Jahren prozentual gestiegen.

Diese Kinder lernen Deutsch als Zweitsprache kennen. Zu Hause und im Verwandten- und Bekanntenkreis, aber auch im Wohnbereich dieser Familien spielt die deutsche Sprache eine der jeweiligen Muttersprache untergeordnete Rolle. Kontakte zu deutschen Familien sind selten.

Für den Erfolg im Unterricht und eine gelungene Integration ist die Beherrschung der deutschen Sprache notwendig. Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten, besitzt daher an der Schule einen großen Stellenwert. Dieser Unterricht wird an der Pötterhoekschule als Förderunterricht angeboten (DaZ: Deutsch als Zweitsprache).

DaZ-Fördergruppen werden zusätzlich zum Unterricht des Klassenverbandes gebildet, in denen Kinder in Kleingruppen gefördert und unterstützt werden. Je nach Alter der Kinder, Sprachstand und Jahrgangszugehörigkeit werden die Inhalte der Förderung bestimmt durch Unterrichtsthemen des Klassenverbandes, die einer ergänzenden Behandlung bedürfen, durch ergänzende bzw. unterstützende Materialien zu den Schülerbüchern.

Innerhalb der Schuleingangsphase werden nach der Kennenlernphase in der DaZ-Förderung Themenbereiche wie „Meine Familie, meine Freunde und mein Zuhause“ aufgegriffen. Weitere Themenbereiche, die in der Regel bearbeitet werden, sind: “In der Schule”, “Auf dem Schulhof”, “Miteinander leben”, “Mein Körper”, “Kleidung”, “Tiere”, “Verkehr”, “Einkaufen im Supermarkt”, “In meiner Stadt”.

Die DaZ-Förderung ist für die Kinder mit Herkunftsgeschichte von besonderer, langfristiger Bedeutung. Deshalb wird der DaZ- Förderunterricht auch in den dritten und vierten Jahrgängen fortgesetzt.

Die Bearbeitung der verschiedenen Themenbereiche wird möglichst abwechslungsreich und praktisch gestaltet. Dabei werden neben der Initiierung unterschiedlichster Sprachanlässe folgende Methoden und Materialien benutzt: Poster, Bildkarten, Lieder, Fingerspiele, Bilderbücher, Computer und Geschichten. Diese vielfältigen Materialien werden aus verschiedenen DaZ-Boxen entnommen. Das Vorlesen von kleinen Geschichten durch den DaZ-Lehrer, das Zuhören und Nacherzählen der Kinder sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Förderunterrichts.

Im DaZ-Förderunterricht soll die Freude der Kinder an der deutschen Sprache geweckt werden. Sie werden angeregt, treffende Verben zu nutzen, Dinge richtig zu benennen, Wörter und Reime nachzusprechen und später auch Sätze zu bilden.

Nach und nach vergrößert sich der passive wie der aktive Wortschatz der Kinder. So kann die DaZ-Förderung motivierte Teilnahme der Kinder am Unterricht aller Lernbereiche und Fächer vorbereiten und verbessern. Insgesamt soll der DaZ-Unterricht die Kinder zum Lernen der Sprache motivieren, individuelles Lernen ermöglichen und Anlässe zur mündlichen und später auch schriftlichen Kommunikation schaffen.

Vorrangige Ziele des DaZ-Unterrichts sind

  • Interesse und Freude an Sprachen wecken
  • Gleichwertigkeit von Sprachen und Kulturen bewusst machen
  • erweiterte Möglichkeiten der Kommunikation erproben
  • Erscheinungsformen der Muttersprache besser erkennen
  • mit der Muttersprache differenzierter umgehen
  • zum gegenseitigen Verstehen erziehen
  • Ängste vor dem Fremden oder Andersartigen abbauen
  • Vorurteile oder ethnozentrische Denkweisen abbauen

Von besonderer Bedeutung sind eine enge Zusammenarbeit und konkrete und regelmäßige Absprachen mit den Lehrkräften, die den Regelunterricht erteilen. Das Thema DaZ-Förderunterricht ist regelmäßig Besprechungspunkt auf Fach- und Gesamtkonferenzen. Im Kollegium nehmen zwei Kolleginnen regelmäßig an DaZ-Fortbildungen teil.

Die entsprechenden Eltern werden über Sprachfördermaßnahmen umfassend informiert und über geeignete häusliche Fördermöglichkeiten beraten.


Medienkonzept

Der Auftrag der Schule ist es, den Kindern umfangreiche Kompetenzen zu vermitteln. Dabei wird es immer wichtiger, sie neben bestimmten Wissenskompetenzen mit Qualifikationen auszustatten, die sie auf ihr späteres Leben vorbereiten und sie dieses meistern lassen. Hierzu gehört neben der Sozialkompetenz in zunehmendem Maß die Medienkompetenz. Die Entwicklung zur Informations- und Wissensgesellschaft macht es notwendig, Schülern einen kompetenten Umgang mit Medien zu vermitteln. Dies ist auch für die Grundschule eine Herausforderung. Hier müssen Grundlagen zur Entfaltung dieser neuen Kulturtechnik gelegt werden. Für die meisten Kinder ist heute eine vielfältige mediale Ausstattung ihrer Kinderzimmer selbstverständlich. Diese reicht u.a. vom MP3-Player, Playstation bis hin zum Computer und Tablet. Kinder nutzen den PC überwiegend für Computerspiele. Dabei zeigen die meisten nur eine geringe Hemmschwelle im Umgang mit dem Gerät.

Auf dieser Grundlage beginnt die Arbeit in der Grundschule. Den Kindern soll gezeigt werden, wie sie den Bereich „Computer“ eigenverantwortlich als ein Medium unter anderen sinnvoll gezielt nutzen, aber auch kritisch mit ihm umgehen können. Er soll als Arbeitsgerät im alltäglichen Leben erfahren werden, dabei soll auch deutlich werden, dass Lernprozesse weiterhin im Kopf stattfinden. Ebenfalls ist es Aufgabe der Grundschule für Chancengleichheit zu sorgen und allen Kindern eine grundlegende Medien-, Informations- und Kommunikationskompetenz zu vermitteln.

Bei der Entwicklung des Medienkonzeptes beschränken wir uns auf die Arbeit mit dem Computer und dem Internet. Auf andere Medien, die im Verlauf des Schulprogramms erläutert werden (z.B. das Zeitungsprojekt, Einsatz von weiteren Printmedien etc.) gehen wir an dieser Stelle nicht ein.

Der Einsatz von Computern und Internet erscheint besonders sinnvoll dort, wo

  • sie in didaktisch – methodischer Sicht andere Medien ergänzen.
  • die Selbstständigkeit der Kinder unterstützt wird.
  • sie Motivation und Aufmerksamkeit steigern.
  • Veranschaulichung verbessert wird.
  • sie die individuelle Förderung des Einzelnen unterstützen.
  • Kinder ihr kreatives und gestalterisch / ästhetisches Potenzial entfalten können.

 Ziele der Arbeit mit dem Computer in der Grundschule

Das Erlernen des Umgangs mit dem Computer in der GS ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit, da nicht allen Kindern zu Hause ein Computer zur Verfügung steht und darüber hinaus Mädchen in der Regel im Umgang damit ängstlicher sind.

Weitere Ziele:

  • individualisiertes, differenziertes Lernen und Üben
  • Selbstständigkeit
  • selbstbestimmtes Lernen z.B. im Umgang mit multimedialen Lexika bzw. Informationsquellen
  • Förderung bzw. Aktivierung der Lernmotivation
  • Förderung der Konzentration und Ausdauer
  • mehrdimensionale Lernförderung durch Ansprache verschiedener Sinneskanäle
  • Interessenförderung und -entwicklung
  • kooperatives Lernen (z.B. im dialogischen Schreiben)
  • Förderung des zukunftsorientierten, innovativen Lernens
  • Grenzen und Gefahren beim Umgang mit Computer und Internet erkennen
  • Erwerben technischer Kompetenz, um die Scheu vor technischen Geräten zu verlieren